Professor Frank von Hippel

2025

Der Göttinger Friedenspreis 2025 wurde am 15. März an Professor Frank von Hippel verliehen, der sich seit Jahrzehnten in einer führenden Rolle in vielfältigen praktischen Bemühungen um nukleare Rüstungskontrolle und Abrüstung engagiert.

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Der Göttinger Friedenspreis 2025 der Dr. Roland Röhl Stiftung geht an den renommierten theoretischen Physiker Professor Frank von Hippel. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Stiftung seine herausragenden Verdienste zur naturwissenschaftlichen Friedensforschung und seine bedeutenden friedenspraktischen Aktivitäten auf dem Gebiet der nuklearen Rüstungskontrolle und Abrüstung, insbesondere bei der Nicht-Weiterverbreitung von Atomwaffen. Die öffentliche Verleihung des Preises fand am Samstag, den 15.03.2025, um 11 Uhr im Rahmen einer Festveranstaltung im Deutschen Theater Göttingen statt.

Die Jurymitglieder der Stiftung begründen ihre Wahl mit von Hippels zahlreichen Physik-basierten Studien, kooperativen Initiativen und aktuellen Stellungnahmen, die entscheidend zur Kontrolle und Elimination von spaltbarem Material, zur Sicherheit von Anlagen im nuklearen Brennstoffkreislauf und zur Verifizierbarkeit der Abrüstung von Atomwaffen beigetragen haben. Seine jahrzehntelange führende Rolle in vielfältigen praktischen Bemühungen um nukleare Rüstungskontrolle und Abrüstung, darunter seine Tätigkeit in der U.S.-Administration von Präsident Clinton, sowie seine Beratungstätigkeiten für zahlreiche Nicht-Regierungsorganisationen, unterstreichen seine unermüdliche Arbeit für den Frieden.

Professor von Hippel ist außerdem Co-Founder und Co-Director des „Program on Science and Global Security“ an der Princeton University, New Jersey, einer weltweit renommierten Institution für friedenswissenschaftliche Forschung und Ausbildung zu technischen und politischen Aspekten der nuklearen Rüstungskontrolle und Abrüstung. Seine Arbeit macht ihn in Deutschland und weltweit zu einem Vorbild für die unermüdliche naturwissenschaftliche Friedensforschung.

Mit dem Göttinger Friedenspreis 2025 wird Professor Frank von Hippel für seine außergewöhnlichen Verdienste und sein unermüdliches Engagement für Frieden und Sicherheit ausgezeichnet.

Weitere Auszüge aus der Vita des Preisträgers.

Frank von Hippel wurde 1937 in den USA geboren, nachdem seine Eltern 1933 aus Deutschland emigriert waren. Sein Vater, Arthur von Hippel, war Privatdozent am Physikalischen Institut der Universität Göttingen. Sein Schwiegervater, der Physik-Nobelpreisträger James Franck, legte 1933 aus Protest gegen die Entfernung aller Juden aus dem Staatsdienst sein Professorenamt in Göttingen nieder. Die Familie von Hippel war in Göttingen tief verwurzelt – seine Eltern wuchsen in Göttingen auf, sein Großvater arbeitete dort als Juraprofessor.

Nach seinem Studium am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA sowie an der University of Oxford in England arbeitete von Hippel zunächst als theoretischer Physiker und engagierte sich später für nukleare Abrüstung und Rüstungskontrolle in Nichtregierungs- organisationen. In den späten 1980er Jahren kooperierte er mit dem russischen Physiker Jevgeny Velikhov, einem engen Berater Michail Gorbatschows. Von 1994 bis 1995 war er „Assistant Director for National Security“ im Weißen Haus in Washington und spielte eine führende Rolle in der russisch-amerikanischen Kooperation für nukleare Abrüstung sowie in der Vorbereitung der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages 1995.

Als Professor für Internationale Beziehungen an der Princeton University veröffentlichte von Hippel weiterhin wissenschaftliche Arbeiten und nahm öffentlich Stellung zu Themen der nuklearen Abrüstung und Energiesicherheit. Das von ihm mitbegründete „Program on Science and Global Security“ entwickelte sich zu einer der weltweit führenden Institutionen für friedenswissen- schaftliche Forschung und Ausbildung.

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Stiftungsmitglieder mit Prof. Frank von Hippel • © Peter Heller


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