Mit dem Preis werde seine jahrzehntelangen Arbeit auf den Gebieten der ethnisch-kulturellen Gewaltforschung gewürdigt, heisst es in der Verleihungsurkunde.Heitmeyer und sein Team vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld hätten mit dem empirischen Langzeitprojekt „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF)“ die Ursachen und Konsequenzen der Abwertung und Diskriminierung gesellschaftlicher Minderheiten wie Zuwanderer, Juden, Muslime, aber auch Langzeitarbeitslose oder Asylbewerber in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Die von Wilhelm Heitmeyer und anderen beschriebenen Tendenzen einer „Demokratieentleerung“ durch den Verlust menschenrechtlicher Normen seien tendenziell friedensgefährdend, so die Jury der Stiftung. „Die Gewalteinbrüche innerhalb unserer Gesellschaften, wie wir sie in Deutschland jüngst am bestürzenden Beispiel der rechtsextremistischen Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ erlebt haben, geben Anlass zu ernster Besorgnis. Staatliche Ignoranz oder Verharmlosung sind dazu angetan, die großen Gefahren einer weiterreichenden Desintegration und Renationalisierung, wie sie in der Krise der EU sichtbar werden, zu unterschätzen oder sogar zu befördern“

2025