PRO ASYL

2010

Die Menschenrechtsorganisation PRO ASYL ist für ihre Kampagne „Stoppt das Sterben“ mit dem Göttinger Friedenspreises 2010 der Stiftung Dr. Roland Röhl ausgezeichnet worden.

Drei Personen während einer Feierlichkeit: Eine Frau in der Mitte hält einen Blumenstrauß, flankiert von zwei Männern, einer mit Akten und einer mit orangefarbenem Schal.

PRO ASYL setzt sich dafür ein, dass Menschen, die durch Kriege, Verfolgungen, Gewalt und elende Existenzbedingungen aus ihrer Heimat vertrieben werden, in Europa Schutz finden. Mit der Verleihung des Göttinger Friedenspreises wird nicht nur die höchst professionelle, seriöse und effektive Arbeit von PRO ASYL gewürdigt, sondern auch das große Engagement der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation und nicht zuletzt die selbstlose Unterstützung durch die über 14 000 Mitglieder des Fördervereins sowie dessen Spender und Sponsoren, heisst es in der Verleihungsurkunde.

Immer häufiger würden Flüchtlinge im Rahmen der so genannten Zuständigkeitsverordnung Dublin II ohne Prüfung ihres Asylbegehrens in das EU-Land zurückgeschoben, über das sie eingereist sind. Auf Familienbindungen oder humanitäre Verpflichtungen werde dabei selbst bei Jugendlichen zumeist keine Rücksicht genommen. In einigen Grenzländern der EU seien seit Jahren gravierende Menschenrechtsverletzungen bis hin zu schweren Misshandlungen zu verzeichnen.

Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL, dankte für die Verleihung des Friedenspreises im Namen der Organisation, der 14.000 Mitglieder des Fördervereins PRO ASYL und vor allem im Namen der vielen Flüchtlinge, die in Europa Schutz suchen. Tausende Flüchtlingskinder zum Beispiel aus dem krisengeschüttelten Afghanistan stranden in Griechenland und werden dort unter katastrophalen Bedingungen inhaftiert oder in Obdachlosigkeit sich selbst überlassen. „Wer mit dem Finger auf Griechenland zeigt, muss wissen: Vier Finger der ausgestreckten Hand zeigen zurück auf die Regierungen Europas“, so Günter Burkhardt in seiner Dankesrede, „dort liegt der Schlüssel für ein Europa, das auf den Menschenrechten basiert – diese sind universell, unteilbar, unveräußerlich.“

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