Die „Internationalen Gärten“ seien ein bundesweit beispielhaftes Projekt der interkulturellen Integrationsarbeit sowie des bürgerschaftlichen Engagements.
„Plätze der friedlichen Auseinandersetzung“ nennt Tassew Shimeles die von ihm gegründeten internationalen Gärten in Göttingen. Der Deutsche äthiopischer Herkunft ist Agraringenieur, und er bezieht Begriffe wie entwurzeln, wachsen, reifen auch auf die Menschen. Das Ziel des Projekts: Ausländische Familien knüpfen Kontakte und werden aktiv, statt sich nur verwalten zu lassen. Sie teilen mit den Nachbarn ihre Ernte und ihre Geselligkeit; die Feste in den Gärten sind berühmt.
Die inzwischen vier Gärten in Göttingen sind Orte, an denen positive Beispiele für Völkerverständigung und Integration gegeben werden. In den „Internationalen Gärten“ engagieren sich einheimische und zugewanderte Familien und Alleinstehende mit ganz unterschiedlichen ethnisch-kulturellen Hintergründen und aus unterschiedlichen sozialen Milieus, Lebensformen und Altersstufen, insgesamt mehr als 300 Menschen aus 16 Nationen. Das Projekt setzt sich gegen Ausgrenzung ein, in dem es konkrete Perspektiven für die gesellschaftliche Eingliederung von Flüchtlings- und Migrantenfamilien aufzeigt.
Die Stiftung Interkultur fördert und koordiniert Interkulturelle Gärten. Eine der Hauptaufgaben der Stiftung besteht in der Beratung von bestehenden oder geplanten interkulturellen Gartenprojekten im In- und Ausland. Deren rasch wachsende Zahl spiegelt das breite zivilgesellschaftliche Interesse an Projekten dieses Zuschnitts wider. Die Stiftung Interkultur dokumentiert, analysiert und verbreitet die Erfahrungen, die in Interkulturellen Gärten gemacht werden.