Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde in der Göttinger Universität zu gleichen Teilen an die Gruppe „Ohne Rüstung leben“ und die „Arbeitsgruppe Rüstungsexporte der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung“ verliehen. Damit werde das langjährige praktische und wissenschaftliche Engagement der beiden Gruppen gegen Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte gewürdigt, teilte die „Stiftung Dr. Roland Röhl“ mit. Sie vergibt den Friedenspreis seit 1999.Für beide Initiativen bedeute Frieden mehr als die Abwesenheit von Krieg, betonte die Stiftung in der Verleihungsurkunde: „Frieden entsteht durch die Entwicklung menschenwürdiger Lebensverhältnisse für alle Menschen – auch für zukünftige Generationen.“
Den Preisträgern gehe es darum, Perspektiven für das gewaltfreie Austragen von Konflikten ohne Waffen zu entwickeln. Ihre Arbeit gründe auf der Einsicht, dass Rüstung keine politischen Probleme löse, weil sie deren Ursachen nicht beseitige. Waffen böten letztlich keinen Schutz, sondern seien eine Bedrohung. Offenkundig werde dies, wo zerstört werde, was eigentlich verteidigt werden solle.Bernhard Moltmann von der evangelisch-katholischen Arbeitsgruppe Rüstungsexporte kritisierte bei dem Festakt die Informationspolitik der Bundesregierung zu Rüstungstransfers als mangelhaft. Es bleibe offen, warum die Regierung abweichend oder gar im Widerspruch zu normativen oder politischen Vorgaben einzelnen Rüstungsgeschäften in Krisen- und Konfliktregionen zugestimmt habe. „Umso größer ist die Aufregung, wenn bei Konflikten wie jüngst in Ãgypten auf Fernsehbildern Lastwagen, Panzer oder Gewehre deutscher Herkunft zu identifizieren sind.“

2025