Die Gesellschaft für bedrohte Völker setzt sich politik- und öffentlichkeitswirksam – bisweilen auch prononziert und provokant – zum Beispiel für die strafrechtliche Verfolgung von Kriegsverbrechern in Serbien, Bosnien, Kroatien und im Kosovo ein, streitet für die Wahrung der Rechte von Ureinwohner-Völkern in Freihandels -, Kooperations- und Kreditabkommen und unterstützt die Indigenen Völker in ihrem Kampf um Selbstbestimmung und die Anerkennung ihrer Ansprüche auf ihr Land und ihre Ressourcen.
Getragen wird die verdienstvolle Arbeit von einer Ethik konsequenter Solidarität für Schwache, Unterdrückte und Entrechtete auf der Basis kritischer Analysen der lebensfeindlichen Bedingungen und menschenverachtenden Verhältnisse in vielen gewaltträchtigen Krisengebieten. Allein durch ihren unbestechlichen Einsatz für die umfassende Geltung der Menschenrechte und gegen massive Menschenrechtsverletzungen verleiht die Gesellschaft für bedrohte Völker den Verfolgten und Vertriebenen eine unüberhörbare Stimme und gibt ihnen ihre Würde und Selbstachtung zurück.
Dass die Gesellschaft für bedrohte Völker im Laufe der Jahre eine derartige friedenspolitische Strahl- und Wirkkraft entfalten konnte, ist nicht zuletzt dem Gründer und Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman Zülch, zu verdanken. Seinem Lebenswerk hat die Jury – in großem Respekt vor seiner herausragenden Leistung, einer jahrzehntelangen Arbeit für Frieden und Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Solidarität – den Göttinger Friedenspreis 2003 zuerkannt.
